Ein bisschen Heidelberg für den Heidekreis
Außer den ersten fünf Buchstaben im Namen haben der Heidekreis und Heidelberg nicht viele Gemeinsamkeiten. Das könnte sich bald ändern, jedenfalls wenn es nach der SPD geht. Die Sozialdemokraten aus der Heide haben die Universitätsstadt am Neckar nämlich als Vorbild in Sachen Bürgerbeteiligung ausgemacht. Das „Heidelberger Modell der mitgestaltenden Bürgerbeteiligung“, das die Einwohnerschaft über das gesetzlich vorgegebene Maß hinaus in Entscheidungsprozesse der Verwaltung einbezieht, soll aus dem Ländle in die norddeutsche Tiefebene importiert werden. Diese Forderung findet sich prominent im Programmentwurf der Kreis-SPD für die Kommunalwahlen am 12. September, der auf einer Wahlkreiskonferenz unter der Sitzungsleitung von Detlef Rogosch und der Moderation von Aynur Colpan im Kurhaus Bad Fallingbostel diskutiert, aber noch nicht endgültig beschlossen wurde. Änderungs- und Ergänzungsanträge zeichneten sich in der Sitzung bereits ab. Insbesondere beim Thema Inklusion wollen die Sozialdemokraten noch nachlegen. Redner betonten, wie wichtig ihnen dieser Punkt sei, nicht nur mit Blick auf Schulen und Kindergärten, sondern als Leitgedanke für alle Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Kreisverwalung soll mehr Bürgernähe zeigen
Die Einschätzung, dass mehr Bürgernähe und bessere Kommunikation zwischen Kreisverwaltung und Kreisbewohnern dringend nötig sei, zog sich wie ein roter Faden durch verschiedene Wortbeiträge und die Grußworte des Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil sowie des durch einstimmigen Beschluss nunmehr auch offiziell von der SPD unterstützten parteilosen Landratskandidaten Jens Grote. Der Programmentwurf trägt nicht von ungefähr die Überschrift „Den ganzen Hei- dekreis im Blick“. Für die SPD ist die Betonung der Einheit eine der Lehren aus der teilweise entgleisten, giftig geführten Diskussion um den richtigen Standort eines neuen Heidekreisklinikums.
Das in dieser Auseinandersetzung immer wieder aufflackernde, historisch begründete Misstrauen zwischen dem südlichen und dem nördlichen Teil des 1977 fusionierten Lankreises müsse endlich überwunden werden. „Das ist die Aufgabe der neuen Generation von Kommunalpolitikern“, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Sebastian Zinke. Dass sich die SPD für diese Aufgabe gut gewappnet sieht liegt auch daran, dass sie zur Kreistagswahl mit einem verjüngten und weiblicheren Team antreten wird. Mit frischen Kandidaten, so die Hoffnung, die mit den alten Grabenkämpfen nichts mehr anzufangen wüssten.
Die Kandidatenlisten für die Wahlbezirke wurden in geheimer Wahl ohne Veränderungen gebilligt. Insgesamt 72 Frauen und Männer schickt die SPD ins Rennen. Echten Gegenwind gab es bei keinem der einzeln gewählten Kandidaten, Kampfkandidaturen blieben aus. Das Rangeln um aussichtsreiche Listenplätze hatte schon im Vorfeld stattgefunden, spielte im Kurhaus keine Rolle mehr. Von den auf Platz Eins gesetzten Kandidaten in den den drei Nordkreis-Bezirken erhielt nur Christian Frost, der die Liste für den Wahlbereich Soltau/Wietzendorf an- führt, mit immerhin neun Gegenstimmen und zwei Enthaltungen einen kleinen Dämpfer. Angesichts von 73 gültig abgegebene Stimmen musste aber auch er nicht um seine Nominierung bangen.
In den sechs Wahlbereichen des Heidekreises bewerben sich jeweils 12 SPD-Kandidaten um einen Sitz im Kreistag:
Für den Wahlbereich 1 (Schneverdingen/Neuenkirchen) Tatjana Bautsch, Rolf Weinreich, Franka Strehse, Michael Schirmer, Carmen Wilson, Felix Menzel, Jan-Kosta Recksiek, Sebastian Mech, Fabian Ahnfeldt, Alexander Bredfeld, Markus Schernat und Ilja Riemer.
Für den Wahlbereich 2 (Munster/ Bispingen) Melanie Bade, Jan-Ole Witthöft, Detlef Rogosch, Cornelia Baden, Marco Tews, Olaf Suhk, Birgit Ruf, Sven Gutknecht, Tasja Wendt, Oliver Meschke, Domenéc Pietsch und Arunsri Fritzsche.
Für den Wahlbereich 3 (Soltau/Wietzendorf) Christian Frost,
Katja Tank, Bernd Ingendahl, Antje Diller-Wolff, Reiner Klatt, Silke Teschke, Jonas Maximilian Greil, Manuela Bartels, Bruno Saathoff, Anke Heusler, Harald Garbers und Birhat Kaçar.
Für den Wahlbereich 4 (Bomlitz/Bad Fallingbostel) Sebastian Zinke, Karin Fedderke, Ingelore Brandt, Wolfgang Börner, Kurt Kastenschmidt, Normen Diekmann, Fabio Lindhorst, Frank Seuberth, Raphael Bigus, Marco Bussler, Lars Przybylski und Stephanie Amtsberg.
Für den Wahlbereich 5 (Walsrode) Marcel Kirschner, Isabelle Lohrengel, Hans-Henning Meyer, Christel Stelter, Karl-Heinz Freitag, Angela Schwarz, Norman Wegert, Hannah Colpan, Nils Ahland,
Silvia Schulze, Reinhard Wendt und Hilmar Jürgens.
Für den Wahlbereich 6 (Schwarmstedt/Ahlden/Rethem) Claudia Schiesgeries, Jürgen Hestermann, Jonas Wussow, Metin Colpan, Annette Krämer, Aynur Colpan, Florian Otte, Florian Freitag, Marc Berner, Stephan Lüchau, Sonja Illemann-Bergen und Volker Braumann.