Land unterstützt Konzept für Heidekreis-Klinikum

Soltau. Die Erleichterung ist Dr. Christof Kugler deutlich anzumerken: Mit seinem medizinischen Konzept findet der Chef des Heidekreis-Klinikums das Wohlwollen des Landes. Mit einer kräftigen Geldspritze soll das defizitäre kreiseigene Unternehmen wieder auf die Beine kommen – und die erste Stufe, um in den Genuss der Förderung zu kommen, ist genommen. Denn nun können die konkreten Planungen beginnen – nach Worten Kuglers für einen Investitionsrahmen von 20 Millionen Euro. „Die Planungsleistung wird nun ausgeschrieben.“

Das medizinische Konzept, die zweite Umstrukturierung der beiden Krankenhäuser Soltau und Walsrode, ist ein gewaltiges Programm, um das Klinikum fit für die Zukunft zu machen. Damit will das kreiseigene Unternehmen die bisherige Schwerpunktsetzung fortsetzen und auf die aktuellen gesundheitspolitischen Forderungen reagieren. Erste Eckpunkte hat die Klinik im Frühjahr 2016 vorgestellt, dann entsprechende Förderanträge gestellt. Wofür es wieviel Geld gibt, ist noch offen: „Das Vorhaben befindet sich in der Frühphase der baufachlichen Prüfung“, sagt Naila Eid, Pressesprecherin im niedersächsischen Sozialministerium. „Die genaue Höhe der Fördersumme kann erst nach Abschluss der baufachlichen Prüfung konkretisiert werden.“

Kugler hat aber keinen Zweifel, dass die Förderung auch kommt. Schließlich plane das Klinikum nicht für sich allein, sondern werde dabei eng von der Oberfinanzdirektion begleitet. Der Zeitplan sieht nach seinen Worten vor, dass die konkreten Planungen in diesem Jahr stattfinden. „Ich hoffe, dass wir im Frühjahr 2018 den endgültigen Förderbescheid erhalten.“ Dann soll es losgehen. An einem Punkt gibt es für Kugler keine Diskussion: „Das Geld wird für beide Standorte verwendet.“ Sowohl das Krankenhaus Walsrode als auch Soltau sollen weiter modernisiert werden, zur Disposition stehe keines der Häuser. Klar ist auch, dass es Veränderungen geben wird. So sieht das Konzept eine Fortsetzung der Schwerpunktbildung vor. Das beinhaltet unter anderem, dass die Unfallchirurgie und Orthopädie von Soltau nach Walsrode verlagert und dort zentralisiert werden soll. Das ist laut Sozialministerium auch Grundlage für die Förderung.

Soltau bleibt Zentrum der Altersmedizin

In Soltau wird die Kardiologie ausgebaut, dazu ist im vergangenen Jahr bereits ein zweiter Herzkatheter vor allem für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen in Betrieb gegangen. Unverändert bleibt Soltau Zentrum der Geriatrie, also der sogenannten Altersmedizin. Dazu gehört auch die Alterstraumatologie, also die Behandlung von Senioren nach einem Unfall mit „Altersfrakturen“, beispielsweise mit Oberschenkel- oder Oberarmkopfbruch. In der Lönsstadt wird die Psychiatrie/Psychotherapie um eine Fachabteilung psychosomatische Medizin und ambulante Versorgungsmodelle erweitert. Am Rande soll nach Worten Kuglers auch die ambulante Versorgung und die Kooperation von Praxen und Klinik eine Rolle spielen – so wie künftig mit der neuen chirurgischen Praxis von Dr. Benjamin Rebhan. wu

Andres Wulfes