MTV will Hausherr am Stadion bleiben

Noch laufen die Baumaßnahmen am Hindenburg-Stadion. Die offizielle Einweihung und Neubenennung der Sportanlage soll voraussichtlich nach den Sommerferien stattfinden. Foto: at

Die gestrige BZ-Berichterstattung über die Umbenennung des Hindenburg-Stadions in Soltau hat ein Nachspiel. MTV-Vorsitzender Ralf Westermann stellt insbesondere zur Nutzung klar, dass der Verein den Sportplatz auch künftig für die Fußballer und die American-Footballer benötige. Und was für ihn noch viel wichtiger ist: Das Vereinsheim am Stubbendorffweg und daher direkt am Stadion werde man trotz geplanter Modernisierung des Sportparks Ost und dem Neubau von Räumlichkeiten dort nicht aufgeben.

Der MTV hatte im Vorstand über einen neuen Namen für das zurzeit in Sanierung befindliche Hindenburg-Stadion beraten und das Ergebnis in einem Brief Bürgermeister Olaf Klang und dem Ratsvorsitzenden Volker Wrigge (CDU) mitgeteilt. Die Verantwortlichen um Westermann sprechen sich darin gegen eine namentliche Benennung aus. Der Verein wünscht sich einen neutralen Namen, der sich an der Umgebung orientiert.

Vorgeschlagen ist aber bereits vom Ratsvorsitzenden Wrigge, die Sportstätte in Lennhoff-Stadion umzubenennen, um so dem Gedenken an die jüdische Familie gerecht zu werden. Er hatte in der gestrigen Böhme-Zeitung dem MTV ein Stück weit abgesprochen, bei der Namensfindung mitreden zu können. Wrigge verwies darauf, dass der Verein nach der Sanierung und Modernisierung des Ostparks seine Geschäftsstelle ohnehin dorthin verlegen wollte. Wie auch der SV Soltau.

Westermann widerspricht Wrigge in diesem Punkt nicht. Derartige Pläne habe es tatsächlich schon vor einigen Jahren gegeben, seinerzeit nach Diskussionen mit dem damaligen Bürgermeister Helge Röbbert. „Beschlusslage war, dass das Vereinshaus weggerissen, zumindest aufgegeben werden sollte.“

Stadion werde auch künftig als fünfter Platz benötigt

Längst aber, so Westermann, habe sich die Lage verändert. Der MTV betreibe am Stubbendorffweg nicht nur das Sport- und Gesundheitszentrum, sondern auch eine Kindertagesstätte. „Was macht das dann für einen Sinn, das Gebäude wegzureißen?“, fragt der Vereinsvorstand. Zumal für den Umbau der Geschäftsstelle nicht nur finanzielle Mittel des Vereins, sondern auch Gelder der Stadt Soltau geflossen seien. Aktuell plane man, die bisher nicht mehr zu nutzenden Kabinen im Vereinsheim zu sanieren. So sollen sich Sportler dort umziehen können, wenn das Stadion wieder in Betrieb geht.

Denn auch künftig würden in Soltau fünf Sportplätze benötigt, um alleine den Fußballmannschaften genügend Platz fürs Training und für die Spiele zur Verfügung stellen zu können. Bislang stehen zwei Plätze beim SV an der Winsener Straße, zwei im Ostpark und eben nach der Sanierung das Hindenburg-Stadion zur Verfügung. Wenn denn der Ostpark ausgebaut wird, sind dort insgesamt vier Fußballplätze vorgesehen. „Da benötigen wir das Stadion auch künftig als fünften Platz“, so Westermann. Schließlich trainierten alleine beim MTV 22 Mannschaften, beim SV seien es 14. Hinzu kämen noch die Footballer, die aktuell mit Rotenburg kooperierten. Heimspiele sollen künftig in Soltau stattfinden. Dafür werde das Stadion mit dem Umbau ausgelegt.

„Dort werden nicht nur die Leichtathleten ihren Sport ausüben und auch nicht nur der Schulsport stattfinden“, so Westermann. Er wirft Wrigge vor, es sich ein bisschen leicht mit der Beurteilung der aktuellen Lage zu machen. Zumal mit einem möglichen Wegfall der Geschäftsstelle am Stubbendorffweg eine neue Kabinenanlage gebaut werden müsste. Ob sich das aktuell jemand leisten könne, zumal dafür ein Bebauungsplan notwendig werden würde, stellte Westermann infrage. „Ja, es gab eine Abmachung zum Umzug“, gibt er Wrigge recht, aber die Voraussetzungen hätten sich mittlerweile deutlich verändert. Daher müsse die Abmachung angepasst werden.